Lavendelchen #12 Durch das Dunkel ins Licht: Meine Erlebnisse in der ersten Trauma-Sitzung
In meinem neuesten Blogbeitrag teile ich meine tiefgreifende Erfahrung meiner ersten Traumatherapie-Sitzung mit euch. Von der Überwindung, mein Trauma aufzuschreiben, bis zu den intensiven Emotionen während der Therapie, berichte ich über die Herausforderungen und die befreiende Wirkung dieses ersten Schritts. Trotz der körperlichen Erschöpfung am Ende der Sitzung ermutige ich jeden, der vor einer Traumatherapie steht, diesen Weg zu gehen und sich der Heilung zu öffnen.
Heute möchte ich dir von einem der intensivsten Momente meines Lebens erzählen – meiner ersten Trauma-Therapie-Sitzung vom 26.10.2023. Ein Weg, den ich mit zitternden Knien und einem mulmigen Gefühl in der Magengrube betrat, aber auch ein Schritt, der mich letztendlich auf den Weg zur Heilung führte.
"Die Enthüllung meiner Seele: Ein Akt der Scham, Mut und Befreiung"
Es begann mit einer schriftlichen Darstellung meines Traumas, von dem Moment, als ich das erste Mal spürte, dass etwas nicht stimmt, bis hin zu dem Augenblick, in dem ich mich endlich sicher fühlte. Als ich diesen Zettel auf den Tisch meiner Therapeutin legte und sie begann zu lesen, durchfuhr mich eine Welle der Scham. Es war, als ob ich meine nackte Seele vor ihr ausgebreitet hätte. Die Tränen flossen, und die Stille wurde zu einem Raum, der von meiner Verletzlichkeit erfüllt war.
"Emotionale Achterbahn: Von Scham bis zur befreienden Erleichterung"
Die eigentliche Therapie begann, als ich mich hinsetzte, die Augen schloss und in der Gegenwartsform von meinem traumatischen Erlebnis erzählen sollte. Der Versuch, die passenden Worte zu finden, war wie ein Kampf gegen Scham, Angst, Panik und Ekel, die mich gleichzeitig überfluteten. Die Berührungen vergangener Qualen fühlten sich real an, als ob die Zeit in diesem Moment stillstand. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, lasse ich dich wissen, dass es eine Mischung aus Befreiung und bedrückendem, beängstigendem Gefühl war.
Nach der ersten Erzählung tauchten wir gleich in die zweite Schilderung ein, ein Wechselbad der Gefühle, intensiv und doch befreiend. Nach zwei Stunden, die sich anfühlten wie eine dreiviertel Stunde, verließ ich die Sitzung körperlich erschöpft. Meine Beine fühlten sich zeitweise wie Fremdkörper an, ein Marathon der Gefühle, der mich schlapp, angespannt und schmerzerfüllt zurückließ. Die Auswirkungen dieser Sitzung hielten noch stundenlang an, und die Ruhe blieb mir verwehrt.
Fazit: "Der größte Schritt meines Lebens: Trauma-Therapie als Weg zur Besserung"
Ich hoffe, dieser Einblick in meine erste Sitzung gibt dir einen Eindruck von der emotionalen Achterbahn, die ich durchlebt habe. Es war der größte Schritt meines Lebens, mich dieser Herausforderung zu stellen. Auch die folgenden Sitzungen waren keine leichte Kost, kosteten mich Kraft, Energie und viele Emotionen. Dennoch möchte ich jeden ermutigen, der den Mut und die Energie hat, sich einer solchen Therapie zu stellen. Sie wird das Trauma nicht auslöschen, aber es ist ein bedeutsamer Schritt auf dem Weg zur Besserung. Zumindest ist das meine Erfahrung bis jetzt.
Ich wünsche dir, der du gerade einen ähnlichen Schritt meisterst, von Herzen viel Kraft und Mut. Du kannst das schaffen.