Ein großer Schritt in Richtung Zukunft – Mein Kampf gegen die Angst 🚿💪✨
Gestern habe ich einen riesigen Schritt in meiner Therapie gemacht: Ich habe mich meiner größten Angst gestellt – der Gemeinschaftsdusche. Nach 25 Jahren voller Panik und Todesängste konnte ich mich endlich dazu überwinden, mich diesem Trauma zu stellen. Auch wenn für andere eine Dusche selbstverständlich ist, war es für mich ein Berg, den ich erklimmen musste. Doch der Lohn war groß: eine Wassergymnastik-Einzeltherapie, in der ich mich frei fühlte und das Wasser genießen konnte. Ein kleiner Schritt für andere, aber ein riesiger für mich! 💙 #MentalHealth

Gestern war ein bedeutender Tag für mich. Ein Tag, an dem ich es geschafft habe, einen meiner größten inneren Dämonen zu konfrontieren und einen riesigen Schritt in Richtung Zukunft zu machen. Natürlich bedeutet das nicht, dass ich nun geheilt bin oder meine Vergangenheit hinter mir lassen kann – aber es ist ein Meilenstein, den ich mir selbst niemals zugetraut hätte. 💙
Mein Trauma, meine Angst – 25 Jahre später 🕰️
Um zu verstehen, warum dieser Schritt so gewaltig für mich war, muss ich ein Stück zurückblicken. Mein traumatisches Erlebnis liegt 25 Jahre zurück – im Jahr 1999. Damals war ich 19 Jahre alt und wurde über die Feiertage in der JVA Würzburg in Erwachsenen-U-Haft gesteckt. Dort, am 23.12.1999, wurde ich in der Dusche Opfer eines Übergriffs. Ich erspare euch an dieser Stelle die Details – sie sind nicht wichtig für diese Geschichte. Was zählt, ist, was dieses Ereignis mit mir gemacht hat.
Seit jenem Tag begleiten mich Panikattacken, Todesängste und ein tief verwurzelter Graus vor Gemeinschaftsduschen – besonders, wenn sich darin andere Männer befinden. Mein Körper tat damals, was er tun musste, um mich zu schützen. In einer Schockstarre hat er mich von den schlimmsten Erinnerungen abgeschottet. Noch heute fehlen mir die Bilder der Täter, und ich habe längst akzeptiert, dass ich sie wohl nie wiederfinden werde.
Die Herausforderung: Ein Moment, auf den ich jahrelang hingearbeitet habe
Gestern war der Tag, an dem ich mich dieser Angst endlich stellte. Mir wurde die Möglichkeit gegeben, eine Einzeltherapie in Wassergymnastik zu machen. Ich liebe Wasser – es war also meine Chance, meine Angst mit etwas zu verbinden, das mir eigentlich guttut. 🌊
Doch davor stand die Gemeinschaftsdusche. Auch wenn ich wusste, dass ich alleine sein würde, war die Panik riesig. Was, wenn doch jemand hereinkommt? Was, wenn mein Körper mich wieder in die Vergangenheit katapultierte? Ich rang mit mir – doch dann stellte ich mich unter die Dusche. Wenn auch nur kurz davor und danach – aber ich habe es getan.
Und dann? Dann kam die Belohnung. Das Wasser war mein Element, und ich konnte für einen Moment einfach genießen. Die Anspannung fiel von mir ab, und ich wusste: Das war es wert.
Ein kleiner Schritt für andere – ein riesiger für mich 🚀
Für viele mag es nur eine Dusche gewesen sein. Für mich war es ein Berg, den ich nach 25 Jahren endlich erklimmen konnte. Es war ein langer, steiniger Weg, voller Rückschläge und Zweifel. Doch ich habe ihn geschafft.
Deshalb klopfe ich mir selbst auf die Schulter. Denn auch wenn noch ein langer Weg vor mir liegt, habe ich gestern bewiesen: Ich kann es schaffen. 💙
Danke, dass ihr mir bis hierhin zugehört und mitgelesen habt. 💙