„MyTherapy“ Medikamenten-Wecker und Gesundheits-Tagebuch (Update)
Fortan fragt das Smartphone also zur vorher festgelegten Zeit alles ab, was man der App zuvor „befohlen“ hat. Doch auch spontane Eingaben sind möglich. Wer sich also merken will, dass er gerade 30 Minuten gejoggt ist oder dass er außer der Reihe ein Medikament genommen hat, kann dies unter dem Punkt „Eintragen“ tun.
So ein Handy kann einen schon das Leben erleichtern, warum nicht auch psychisch Kranken. Ich habe ich den letzten Monaten mich schon ein wenig in den App-Stores umgesehen und musste feststellen, dass es eine Menge Apps gibt, die die einen kranken Menschen helfen sollen. Bei manchen zahlt man viel Geld oder wird mit Werbung nur so bombardiert, manche senden die Daten (die niemand etwas angehen sollten) nach Timbuktu.
Wer nur daran erinnert werden möchte, wenn ein Medikament wieder eingenommen oder angewendet werden sollte, sollte hier aufhören zu lesen und einfach die Erinnerungsfunktion seiner bevorzugten Kalender-App nutzen. Für alle, die mehr möchten, stelle ich an dieser Stelle kurz eine App vor.
MyTherapy. Auch wenn der Name etwas abschreckend klingen mag und man vermutet, dass es sich um eine englische App handelt, so ist diese auch der Deutschen Sprache mächtig. Hinter dieser App steht ein Startup, das von drei jungen Männern gegründet wurde. Diese waren vorher als Berater unterwegs und haben Erfahrungen im Gesundheitswesen gesammelt.
Diese drei Männer haben nicht nur wahllos eine App in die App-Stores geworfen, sondern haben sich vorher Gedanken gemacht, was eine solche App braucht. Sie arbeiten z.B. mit der Charité in Berlin oder dem Klinikum rechts der Isar in München zusammen und haben sich dort beraten lassen.
Nun aber zur App an sich:
Am Anfang gibt der Nutzer ein, welche Grunderkrankungen er hat – neben Geburtsjahr, Geschlecht, Größe und Gewicht. Dann wird abgefragt, welche Medikamente der Nutzer wann einnehmen muss. Dafür wird genau das Medikament mit seinem Namen, Dosierung etc. ausgesucht. Dazu kommen viele weitere „Aufgaben“, die einmal eingegeben werden – so etwas wie „Gewicht messen“ oder „Blutdruck messen“. Auch regelmäßige Aktivitäten wie viele Sportarten, aber auch Gartenarbeit oder Spaziergänge können fest eingetragen werden. Dabei kann „täglich“ genauso eingegeben werden wie beispielsweise „immer montags“.
Wer sich vornimmt, mehr Fisch, Obst oder Wasser in seine Ernährung einzubauen, kann auch das auswählen.
Schlussendlich wird in der Rubrik „Wohlbefinden“ noch eingetragen, wie oft man vom Smartphone danach gefragt werden möchte. Dahinter verbirgt sich dann eine Abfrage, welche Symptome gerade vorhanden sind. Für Psoriatiker bieten sich ohnehin schon vorgegebene „Trockene Haut“, „Juckreiz“, „Schmerzen“ und andere an. Außerdem kann das Gesamt-Befinden zwischen „Ich fühle mich schrecklich“ und „Ausgezeichnet“ beurteilt werden.
Fortan fragt das Smartphone also zur vorher festgelegten Zeit alles ab, was man der App zuvor „befohlen“ hat. Doch auch spontane Eingaben sind möglich. Wer sich also merken will, dass er gerade 30 Minuten gejoggt ist oder dass er außer der Reihe ein Medikament genommen hat, kann dies unter dem Punkt „Eintragen“ tun.
Besonders praktisch: MyTherapy bietet zwar optional eine Registrierung an, mit der ein Nutzeraccount erstellt werden kann, allerdings ist dieser zur Nutzung der App nicht notwendig.
Die Entwickler denken über die App hinaus: Jeder Nutzer kann sich sein Tagebuch mit zwei Fingertipps per E-Mail zuschicken lassen. Noch kommt dann per Mail ein Bericht, der offenbar in der Beta-Phase ist. Doch wenn die Funktion einwandfrei arbeitet, kann so ein richtiger Ausdruck der Patientendaten entstehen, der jeden Arzt beeindrucken dürfte und in dessen Akte Platz finden kann (wenn diese denn noch auf Papier geführt wird).
Fazit
Pro
- Klare Strukturen in der App
- Daten werden nicht an Dritte übergeben
- Erinnerungsfunktionen (individuell einstallbar)
- Termine können eingetragen werden
- Zusammenfassung als PDF ausdruckbar und kann an einen Arzt weitergegeben werden
Contra
- Nicht alle Daten werden von einen AktivitätsTracker erfasst und müssen manuell eingegeben werden
- An der optischen Zusammenfassung könnte noch etwas nachgebessert werden
- es könnte eine online Version des Dienstes geben
Update - Mai 2020
Leider gibt es in letzter Zeit einige Probleme mit der App. So friert sie ständig ein und es lassen sich sehr schwer Eingaben von Medikamenten machen. Auch der Support der App hilft einen nicht wirklich weiter. Schade, da bleibt einen nur eine alternative zu suchen.
Die in diesem Artikel vorgestellten Apps wurden ohne finanzielle Unterstützung der genannten Anbieter ausgewählt. Die Beschreibungen und Bewertungen basieren auf der subjektiven Meinung des Autors. Auch für den Download der Apps erhält der Autor keine Vergütung oder Provision.